Begriffe der Augenoptik einfach erklärt
Myopie, Hyperopie, Dioptrie, Presbyopie und Astigmatismus - Rodenstock Experte Tom Reiter erklärt anschaulich Fachbegriffe der Augenoptik.
Myopie (Kurzsichtigkeit)
Myopie, besser bekannt als Kurzsichtigkeit, ist eine Fehlsichtigkeit, die zur Folge hat, dass Objekte in der Nähe scharf und Objekte in weiterer Entfernung unscharf gesehen werden. Grund für eine Myopie ist entweder ein zu langer Augapfel oder die zu starke Krümmung der Augenlinse. Beides hat zur Folge, dass die Brechkraft des Lichts zu hoch ist und somit der Fokus vor die Netzhaut statt darauf fällt. Das Auge selbst kann das nicht ausgleichen, eine Fernbrille kann die unscharfe Distanzsicht jedoch korrigieren.
Hyperopie (Weitsichtigkeit)
Bei einer Hyperopie, auch Weitsichtigkeit oder Übersichtigkeit genannt, werden Objekte in weiterer Entfernung scharf, Objekte in der Nähe hingegen unscharf gesehen. Die Hyperopie entsteht durch einen zu kurzen Augapfel oder die zu schwache Brechkraft der Augenlinse. Somit fällt der Fokus nicht auf die Netzhaut, sondern dahinter. Das Auge kann dies vor allem in jungen Jahren bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. Bei einer stärkeren Weitsichtigkeit oder Nebeneffekten wie Schwindel oder Kopfschmerzen kann eine Brille mit positiver Wirkung Abhilfe schaffen.
Dioptrie
Unter Dioptrie versteht man die Maßeinheit bzw. den Messwert für die Brechkraft eines optischen Systems z.B. eines Brillenglases.
Brillengläser, die eine Myopie (Kurzsichtigkeit) korrigieren werden mit einem „-“ vor dem Messwert gekennzeichnet.
Brillengläser, die eine Hyperopie (Weitsichtigkeit) oder Presbyopie (Alterssichtigkeit) korrigieren werden mit einem „+“ vor dem Messwert gekennzeichnet.
Je höher die Dioptrienzahl, desto stärker die Sehschwäche und desto dicker ist auch das Brillenglas.
Astigmatismus (Hornhautverkrümmung)
Astigmatismus, auch Hornhautverkrümmung oder Stabsichtigkeit genannt, bedeutet, dass eine Verformung der Hornhaut vorliegt. Ist diese stark ausgeprägt, kann weder in der Nähe noch in der Ferne scharf gesehen werden. Eine Hornhautverkrümmung tritt häufig mit anderen Sehschwächen wie Kurz- oder Weitsichtigkeit auf und kann mit torischen Brillengläsern korrigiert werden.
Presbyopie (Alterssichtigkeit)
Presbyopie oder Alterssichtigkeit tritt bei nahezu allen Menschen mit fortschreitendem Alter auf. Das heißt: Wenn wir in der Mitte unseres Lebens stehen, ist die Augenlinse nicht mehr ganz so elastisch. Den Augen fällt es zunehmend schwerer Objekte in der Nähe zu fokussieren und zwischen Nah- und Weitsicht umzuschalten. Dieser natürliche Verlust der Sehkraft kann mit einer Lesebrille oder noch besser mit einer Gleitsichtbrille ausgeglichen werden.